Vorab direkt ein Hinweis: keine Angst, das wird hier kein neuer Katzenblog 🙂 aber ich muss diese tolle DIY-Anleitung für einen selfmade Kratzbaum aus Naturholz einfach mit allen Katzenmoms und Katzendads teilen. Von der lieben Laura @proudtobecatmom habe ich die Inspiration für den DIY-Kratzbaum und wir sind so verliebt in dieses Schmuckstück! Tausend Dank an Laura!

DIY Kratzbaum Katzenbaum doityourself Katzenmöbel Kratzmöbel Katze

Selbst ohne Katzen hat sich der Kratzbaum schick in unser Zuhause eingefügt – aber die Deko sollte natürlich noch folgen: unser neuer Familienzuwachs :). Aber hier geht es nicht um die Katzen, sie sind nur die perfekten Tester und die beste Dekoration, also viel Spaß bei den Bildern von den zwei (noch) Zwergen.

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Wir waren lange auf der Suche nach einem schönen Kratzbaum, der nicht aus braunem oder bahamabeigen Plüschfell besteht – ihr wisst vermutlich von welchen Bäumen ihr rede. Natürlich gibt es diverse Designer-Stücke, allerdings zu einem schier unbezahlbaren und aus meiner Sicht nicht akzeptablen Preis. Daher musste ein DIY-Kratzbaum her, der sich zumindest halbwegs in den Rest des Interieurs einfügt. Und das tut er 🙂 Als wir ihn fertig gebaut hatten ist uns doch direkt der passende Name dazu eingefallen:

„Cloud seven“ – Wolke sieben für die Miezen

Bevor ich jetzt aber weiter ins Schwärmen gerate, sollen euch die Bilder und natürlich die step-by-step Anleitung selbst davon überzeugen. Vorweg: es steckt wirklich Arbeit in diesem Baum, aber wir können euch versichern: jede Mühe hat sich gelohnt, I mean:

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Unsere Fellnasen lieben den Baum (zum Glück! :)) und es vergeht wirklich kein Tag, an dem nicht mindestens eine von beiden darauf liegt. Meist liegen sie zu zweit auf dem Baum, oder einer jagt den anderen vom obersten Bettchen – ja, ich würde fast schon behaupten, es ist ein regelrechter Kampf um Cloud seven entfacht :).

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Jetzt aber genug der langen Vorrede, ich liste euch genau auf, welche Materialen wir verwendet haben und welches Equipment ihr zuhause haben solltet, wenn euch die Bilder bis hierhin überzeugt haben.

Was ihr dazu an Material braucht:

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  • Einen schönen Baumstamm
    • am besten findet ihr einen Stamm mit einer Gabelung oder mehreren Ästen, sodass ihr unterschiedliche Möglichkeiten habt, Tritte für die Miezen zu befestigen. Unser Fundstück hatte oben eine Gabelung, die ideal für ein kleines Bettchen war.
    • Baumstämme findet ihr am Besten in einem nahegelegenen Waldstück. Sprecht euch dazu mit dem Förster ab, es liegen genügend Bäume im Wald, die nicht zwingend zu Holz weiterverarbeitet werden.
  • Fell / Kunstfell für die Betten & Stufen
    • Unsere Wahl ist ein  Lammfellimitat*, das wirklich täuschend echt wirkt und sich beliebig kürzen und zurechtschneiden ließ. Wir haben für den kompletten Baum 2 Felle verwendet.
    • die kleinere Variante des Lammfellimitates* reicht ebenfalls für kleinere Betten und Stufen
  • Eine Pflanzschale als Gussform
  • Beton für den Fuß
    • Joar! Eine Wissenschaft für sich! Natürlich eignet sich jeder normale Beton – wenn man allerdings einen feineren Betonguss erzielen will, setzt man am besten auf Möbelbeton, der schön glatt trocknet
  • Zimmermannsnägel für die Stabilisierung des Betonfußes
    • 5-10 lange Zimmermannsnägel / Stahlnägel mindestens 12-15cm lang. Unsere Wahl 150mm* – gibt es natürlich auch in jedem Baumarkt einzeln zu kaufen.
  • Holzplatten / Leimholzplatten
    • Wir haben für den kompletten Baum 3 Leimholzplatten aus dem Baumarkt in der Größe 60x40cm benötigt. Daraus haben wir 2 Betten und mehrere Stufen gesägt.
  • Winkelprofile / Stützwinkel für die Befestigung der Böden
    • Sucht Euch stabile Winkel für die Befestigung der Stufen und Liegeflächen am Baum. Unsere Winkel waren aus dem Baumarkt, ähnlich diesen weißen Winkeln*.
  • Sisal-Seil
    • Wir haben 6mm Sisalseil* verwendet und es an unterschiedlichen Stellen um den Stamm gewickelt.

Was ihr dazu an Equipment braucht:

  • Einen Betonrührer
  • Einen Baueimer für den Beton
  • Eine Säge / Stichsäge
  • Einen Tacker
  • Einen Winkelschleifer und eine Schleifmaschine
    • wir haben uns tatsächlich für einen der günstigsten Winkelschleifer entschieden, ähnlich diesem* und der hat vollkommen ausgereicht. Dazu hatten wir grobe und feine Schleifblätter.
    • Eine Schleifmaschine, wenn ihr nicht von Hand schleifen wollt. Der DIY-Schleifer von Bosch* wurde für das Finish eingesetzt – den kann ich tatsächlich auch wärmstens empfehlen – er hat bereits so viel in unserem Zuhause abgeschliffen und liefert nach wie vor beste Ergebnisse.

Und so gehts…

  • Baum abschleifen

    • 1. grobe Rinde entfernen – entfernt zuerst die Rinde am Baumstamm mit dem Winkelschleifer. Wenn ihr bereits einen sehr trockenen Stamm habt, ist dieser Schritt natürlich leichter.
    • 2. Stamm schleifen – wenn ihr die Rinde entfernt habt, könnt ihr von Hand oder mit dem Schleifgerät den Stamm schleifen, bis das Holz wirklich glatt ist. Wir haben das finish mit einem Schleifpapier mit 400er Körnung gemacht und er ist wirklich aalglatt geworden.
    • Sägt den Fuß / das Ende des Stammes möglichst gerade ab
  • Fuß gießen

    • fräst oder schneidet mit einer Schere den Boden der Pflanzschale aus. Leicht geht das, indem ihr Löcher mit einem großen Bohrer in den Boden bohrt und dann ausschneidet. Wir haben dafür unseren Dremel benutzt, das braucht es aber aus meiner Sicht nicht zwingend. Schmiert die Pflanzschale innen mit Öl ein.
    • Schlagt in den Baumfuß (ca. 5cm Abstand zum Boden) ringsum die Zimmermannsnägel im Kreis. Dadurch bekommt der Baum mehr Stabilität, wenn der Beton eingegossen wird. Wenn ihr das nicht macht, kann es sein, dass sich das Holz nach der vollständigen Trocknung zusammenzieht und ggf. lockert. Mit den Nägeln schafft ihr eine zusätzliche Stütze im Fuß.
    • Stellt nun den Fuß auf eine Glatte Platte und platziert den Baum (mit Nägeln) mittig in der aufgeschnittenen (umgedrehten Pflanzschale). Wir haben die Pflanzschale mit Heißkleber und kleinen Schrauben auf der Platte fixiert, damit sie nicht verrutscht.
    • Im Anschluss haben wir den Baum mit Seilen an das Geländer unseres Treppenaufgangs festgebunden, bis er die gewünschte grade Position hatte. Ihr braucht somit eine Möglichkeit, den Baum in der Schale zu fixieren.
    • Füllt nun die Schale mit dem angerührten Beton auf (genaue Anrührhinweise findet ihr in der Regel auf der Betonpackung oder Herstellerseite). Wichtig ist, dass der Beton lange genug gerührt wird. Wir haben unseren Beton mind. 10 Minuten gerührt, bis er die richtige Konsistenz erreicht hat. Wenn der Beton eingefüllt ist, könnt ihr noch Luftbläschen aus dem Beton klopfen, in dem ihr die Platte leicht hebt und wieder auf den Boden fallen lasst. Nicht so einfach, aber es geht.
    • Lasst den Beton mind. 2-3 Tage durchtrocknen und entfernt dann die Schale. Wir mussten sie schneiden, weil wir das Öl vergessen hatten. Aber wenn ihr vorsichtig seid, könnt ihr die Schale vielleicht für Kratzbaum Nr. 2 verwenden.
  • Stufen und Bettchen aussägen

    • hier hängen die Größe der Bettchen und Stufen natürlich stark von eurem Stamm ab. Da jeder Stamm individuell ist, sind unsere Maße natürlich nur an unserem Stamm passend.
    • Vielleicht zur Orientierung: Wir haben ein Bett (mit kleiner Umrandung – in 50cm x 40cm), 1 mittleres Brett und 3 runde Stufen an den Baum geschraubt.
    • Das Bettchen und alle Stufen haben wir mit einem oder mehreren Winkeln an den Baum geschraubt.
    • Teilweise haben wir die Winkel auseinandergebogen (beim obersten Bett), so dass es zur Stammform gepasst hat.
  • Stufen und Bettchen mit Fell überziehen

    • Im letzten Schritt braucht ihr nur noch die Stufen und Bettchen mit Fell überziehen.
    • Wir haben im obersten Bettchen noch eine dünne Schaummatte unter das Fell gelegt.
    • Das Fell haben wir mit einem Tacker auf der Unterseite der Brettchen und Bettchen festgetackert

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Als Finish könnt ihr noch Sisalseil um den Baumstamm wickeln, an den Stellen, an denen die Katzen sich entweder hochziehen können, oder vom Bett / Brett aus die Krallen wetzen. Wir haben das Seil einfach am Anfangs- und Endstück mit dem Tacker befestigt.

Das war’s 🙂

Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Nachbauen und euren Miezen viel Spaß beim Chillen!
Ich freue mich riesig auf Feedback in den Kommentaren und natürlich auf eure Fragen und Anregungen dazu. Dieser Post ist auch als PDF-Download zum Ausdrucken verfügbar: DIY Kratzbaum.

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